Wieder ein Jahr vorbei – und zum Fest brauche ich eigentlich keine Geschenke mehr.
Dieses Jahr hat einen ganzen Sack voller Erfahrungen für mich gehabt von denen mich die Hälfte hoffentlich klüger macht – und die andere Hälfte ohnehin bereichernd war. Wie das BeingYou Seminar das wir hier auf dem BeachHouse Property hatten.
Oder das eine langjährige Freundin mich in diesem Zusammenhang (es braucht halt immer alles einen Grund) endlich mal hier besucht hat.
Ausserdem:
5 Welpen durchgebracht, den Welpenalarm überlebt – und die Anzahl der Hunde hier von 3 auf 4 plus Wolf gleich 5 erhöht. Wobei 2 der Hunde „halbe Hosen“ sind, wie Franki meint.
Am 4ten Oktober Wolf Gabriels 13ten Geburtstag gefeiert – sie werden alle alt bei uns..
7 Hunde in wunderbare Familien vermittelt.
Den faulsten Gärtner der westlichen Hemisphäre durch den fleissigsten ersetzt. Der König der Faulheit hat übrigens von sich aus gekündigt – ich KANN ja sowas nicht – bzw. ganz schlecht – wobei sicher fest damit gerechnet wurde, das ich einen flehentlichen Rückruf starte.
Ja und nun ist es Dezember. Und das Jahr ist fast vorbei – ein Jahr der Kontraste. RUHE ist eingekehrt. Zeit zum Lesen und für alles was liegen geblieben ist.
Und zum Nachdenken – zum Beispiel über Männer und Frauen. Insbesondere die, die nie erwachsen werden.
Ist es wahr, das Männer nicht alleine sein können? Meine Freundin macht diese Erfahrung nicht das erste Mal. Vor einigen Tagen hat ihr Partner ihr mit geteilt, das er die Beziehung überdenken müsse und das er deswegen Weihnachten nicht mit ihr verbringen wird, weil, „das wäre ja nicht schön dann“.
Nett, oder? Es folgten die Tage danach einige WhatsApp Nachrichten von ihm mit dem Inhalt „sein Herz sage das Eine – sein „Verstand“ das Andere“.
Und was macht meine Freundin? Sie wird Unrat wittern und sich auf der Plattform einloggen, auf der sich die beiden kennen gelernt haben. Und sich pfiffig unter dem gefakten Profil „Tina Mauer“ anpirschen. Original Chat kommt hier – mit geändertem Männernamen – wir nennen ihn hier mal „Steve“ – und meine Freundin „Cerstin“:
Tina Mauer: Hast du mich vergessen?
Steve: Oh hab dich nicht gespeichert sag mal wer du bist 😔
Tina Mauer: Tina
Steve: Welche tina?
Tina Mauer: Na vom Bodensee
Steve: Nicht böse sein
Tina Mauer: Ist schon eine Weile her. Aber du wolltest dich mal melden
Steve: Ah okay nicht das du denkst ich wäre sonst was, aber ich weiss es wirklich nicht mehr 😢
Tina Mauer: Vielleicht habe ich auch die falsche Nummer festgehalten. Dann musst du bitte entschuldigen
Steve: Nein ich find es sehr schön das du schreibst
Tina Mauer: Dein Kumpel hatte die mir gegeben. Wieso schön??
Steve: 😂😂Welcher Kumpel?
Tina Mauer: Bin jetzt unsicher
Steve: Musst du nicht – find Dich nett
Tina Mauer: In der Disco war das Ostern. Also ich störe dann nicht länger
Steve: Ich glaub da verwechselst Du was. …..aber wir könnten uns ja mal kennen lernen wenn Du willst
Tina Mauer: Man sagte mir damals du seist Single
Steve: Bin ich!! 😂
Tina Mauer: Okay Steve. Das war´s. Gruß – Cerstin
Tina Mauer: PS. Trau dich nie! wieder zu mir
Steff: Welche Cerstin???
Tina Mauer: Cerstin Kores
Steve: Mann, wie kann man so sein
Tina Mauer: Leb wohl!
Steve: Du auch! Du bist nicht normal
Stimmt. NORMAL ist was anderes. Zum Beispiel ordentlich Schluß zu machen. Oder ein klärendes Gespräch führen. Normal wäre es, sich dem (Ex) Partner gegenüber anständig zu verhalten. Frank meint, Männer sind so. Weil – sie eben nun mal nicht alleine sein können. Sind Frauen auch so? Ich glaube schon. Bei beiden Geschlechtern gibt´s solche, die nicht ohne Partner sein können.
Das sich aber nun einer dermaßen dämlich erwischen lässt ist dann vermutlich der Tatsache geschuldet, das er eben ohnehin nicht das hellste Licht an Cerstin´s Christbaum gewesen wäre.
Apropos: Bei der Frage „Welche Cerstin“ hat´s mich übrigens ebenso heftig aus den Schuhen gehauen wie bei Steve´s Résumé „Mann.. wie kann man so sein“ .
Ja gell? WIE kann MANN so sein? Oder Frau?
Wie ist das? Könnt(et) Ihr alleine sein? Zu Weihnachten wünsche ich Euch allen jedenfalls, nicht allein zu zweien zu sein – denn das ist die Schlimmste und einsamste aller Einsamkeiten.
In Berlin habe ich Heiligabend alljährlich bei mir zu Hause Essen für alle Einsamen gemacht – ursprünglich in erster Linie für die Obdachlosen am Savignyplatz – später kamen zunehmend andere Einsame dazu. Und manchmal fehlt mir das. Ich denke so gerne daran zurück, es waren die schönsten aller Weihnachten.
Da saßen Schauspieler, Intelektuelle, Maler, Musen, Christen und Muslime, Atheisten, Politiker – und eben meine wunderbaren Savignyplatz Pärkchenbewohner an meinem langen Holztisch zusammen – und wir alle hatten große, offene Herzen und keine Barrieren und Vorbehalte. Wir haben nicht über Politik gesprochen und nicht über Kultur und Religion – dafür viel gegessen, noch mehr getrunken – und uns Geschichten erzählt aus unseren höchst unterschiedlichen Leben des jeweils endenden Jahres und uns unsere Träume anvertraut – alles das, was wir uns wirklich wünschen. Und ich denke für die meisten hat genau dieser Wunsch sich dort sehr oft erfüllt – wenn auch nur für einige Stunden:
Die Essenz von dem, was Menschen verbindet – nicht trennt. Das gemeinsame Wohlgefühl und den anderen ganz einfach so lassen zu können wie er ist. Ohne Bewertung. Mit Respekt und Neugier für das „Anders sein“. Das ist für mich der Geist der Weihnacht.
In diesem Sinne wünsche ich Dir Glückliche Weihnachten – und wenn Du – nicht glücklich allein, oder wie auch immer einsam bist – lade Menschen zu Dir ein, denen es ebenso geht – oder komm bei uns vorbei. Hier gibt es Gans mit Klößen und einen kretischen Wein. Und einen japanischen Whiskey den Frank von seiner Reise mit gebracht hat.
Eure Mitch
„der faulste gärtner der westlichen hemisphäre“….loooool
gruss micha